Rückwürfe

Discarded fish on deck of North Sea trawler. © Greenpeace / Julian Germain

Discarded fish on deck of North Sea trawler. © Greenpeace / Julian Germain

Einige Methoden des Fischfangs sind wahllos und sehr verschwenderisch. Jedes Jahr werden mehrere zehn Millionen Fische in europäischen Gewässern tot oder sterbend über Bord geworfen. Schätzungen aus dem Jahr 2011 zufolge wurden 1,7 Millionen Tonnen unerwünschte Fische und andere Meereslebewesen pro Jahr3 in den EU-Fischereien weggeworfen! Eine große Anzahl von Jungfischen wird getötet, bevor sie Zeit zur Reproduktion haben, und minderwertige oder unerwünschte Fische (von denen viele auch gefährdete Arten sind) werden tot oder sterbend zurück ins Meer geworfen.

Das Rückwurfverbot („Landing Obligation“) wurde 2013 als Teil der reformierten GFP eingeführt, um die unnötige Verschwendung von Fisch zu verhindern und den Einsatz selektiverer Fangmethoden zu fördern. Dieses neue Gesetz schreibt vor, dass fast alle Fänge (für Fische mit Fangbeschränkungen oder solche im Mittelmeer mit minimalen Referenzgrößen) vollständig dokumentiert und auf Quoten angerechnet und dann an Land gebracht werden müssen. Das Verbot wird zwischen 2015-2019 schrittweise eingeführt.

Berichte deuten jedoch darauf hin, dass die Rückwürfe noch andauern, die Selektivität nicht wesentlich verbessert wird, die Fangdaten immer unzuverlässiger werden und die Regierungen die Überwachung auf See nicht erhöhen, um sicherzustellen, dass die neuen Gesetze auch wirklich greifen4.

Die Möglichkeit, die Überfischung zu beenden muss jetzt genutzt werden; sonst ist eine Verschlechterung der Situation nicht mehr aufzuhalten.

 

  1. COM (2011). Commission Staff Working Paper Impact Assessment accompanying the document Commission proposal for a Regulation of the European Parliament and of the Council on the Common Fisheries Policy [repealing Regulation (EC) N° 2371/2002]. 
  2. Our Fish (2018), Thrown Away: How illegal discarding in the Baltic Sea is failing EU fisheries and citizens.