Die Geschichte

Fishing Activities in the English Channel

Trawler in the English Channel. © Christian Åslund / Greenpeace

 

Im Jahr 2013 haben alle EU-Mitgliedstaaten ein neues Gesetz unterzeichnet, das ein Ende der Überfischung in Europas bis 2015 (spätestens bis 2020) und der verschwenderischen Rückwurfpraxis auf See versprach.

Die Fischereiminister ignorieren jedoch immer noch die wissenschaftlichen Gutachten und vergeben Fangquoten für Fischereiflotten, die weit über den empfohlenen Werten liegen1. Und trotz des Rückwurfverbots werfen Fischereifahrzeuge immer noch ungewollte Fische tot oder sterbend ins Meer. Dadurch erhöht sich die Unsicherheit, wie viele Fische tatsächlich gefangen werden2. Europas Fischindustrie liefert sich ein absurdes Rennen um die höchsten Fangquoten für den maximalen Profit.

Die Gründe
Trotz der Unterzeichnung neuer Gesetze, die die Überfischung beenden sollen, wird bei den Entscheidungsfindungen der Regierungen in ganz Europa noch zu kurzfristig gedacht. Die EU-Mitgliedstaaten erlauben einigen Sektoren der Fischereiindustrie, zerstörerische Fangmethoden einzusetzen, um kurzfristig ihre Gewinne zu maximieren. Davon profitieren nur wenige. Außerdem geht das zu Lasten der langfristigen Nachhaltigkeit. Durch die Fortführung der Überfischung gefährdet sich die Industrie nicht nur selbst, sondern auch Gesundheit der Meere, von denen wir alle abhängig sind und beschleunigt den Niedergang der europäischen Fischbestände.

Das darf nicht so weitergehen. Die EU-Regierungen müssen die bestehenden Regeln durchsetzen, um eine nachhaltige Zukunft für unsere Fische, für die europäische Ernährungssicherheit und für den Lebensunterhalt aller Fischer zu gewährleisten.

Europas Meere und Bürger ziehen den Kürzeren bei den profitablen Geschäften mit unserem Fisch. Die anhaltende Überfischung der europäischen Fischbestände ist eine Tragödie für unsere Meere und wird zu weniger Fisch, verringertem Wohlstand, weniger Arbeitsplätzen in der Fischereiindustrie, geschwächten Meeresökosystemen und letztlich zu weniger Fisch zum Essen führen. Um nachhaltige Fischbestände für die Zukunft zu sichern, müssen wir als europäische Bürger unsere Regierungen zur Rechenschaft ziehen.

 

  1. Griffin Carpenter, New Economics Foundation (2018), Landing the blame” Overfishing in the Atlantic 2018
  2. Our Fish (2018), Thrown Away: How illegal discarding in the Baltic Sea is failing EU fisheries and citizens.